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 09/05/2016

Pressespiegel KW 18-2016

Pressespiegel KW 18-2016

In einer Rückblende hat Finja Seroka und Boris Ludwig die wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.

Deutsche wissen wenig über den Islam (Süddeutsche Zeitung)
Der Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung hat ergeben, dass über die Hälfte der Deutschen (57%) den Islam als bedrohlich empfinden. Dabei ist bezeichnend, dass laut einer Umfrage von YouGov 62 % der Befragten, keinen Bekannten muslimischen Glaubens haben. 84 Prozent haben noch nie eine Moschee von innen gesehen. Die befragten Muslime hingegen gaben mit einer großen Mehrheit an, ihre Freizeit auch mit Menschen anderen Glaubens zu verbringen.

 Die Mehrheit der Deutschen scheint den Islam also bedrohlich zu befinden, weiß dabei wenig über ihn. Denn der Religionsmonitor zeigt auch: Vor allem die Menschen, die in einer Gegend leben, in der kaum Muslime wohnen, haben starke Vorbehalte.

Kontakt hingegen baut diese Ängste ab – das zeigt auch die Gruppe der Befragten zwischen 16 und 25 Jahren.
Deshalb resümmiert sueddeutsche.de: „Und hier zeigt sich, dass die Formel "Integration ist eine Bringschuld" nicht aufgeht.“
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Noch eine tote Frau in Höxter gefunden (Spiegel)

Für viele Frauen begann der Alptraum offenbar mit einer Kontaktanzeige von Wilfried W. aus Höxter. Für mindestens zwei Frauen aus Niedersachsen endete er tödlich. Am 22. April erlag eine 41-Jährige ihren schwerer Verletzungen und im August 2014 starb eine 31-Jährige an starken Misshandlungen, nach ihrer Leiche wird weiter gesucht.

Nun haben sich mehr als 35 Frauen gemeldet, die schriftlich oder telefonisch zu Wilfried W. hatten. Der 46-Jährige hat mutmaßlich gemeinsam mit seiner Ex-Frau mehrere Frauen auf seinem Gehöft in Ostwestfalen misshandelt, mindestens zwei von ihnen tödlich. Die Behörden haben mittlerweile vier weitere Frauen ausfindig gemacht, die von dem Paar vermutlich geqüalt wurden.
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Geheime TTIP-Dokumente veröffentlicht (Süddeutsche Zeitung)

Greenpeace hat mehreren deutschen Medien geheime Verhandlungspapiere des geplanten transatlantischen Freihandelsabkommens, kurz TTIP, zugespielt. Danach setzen die Amerikaner die Europäer stärker unter Druck, als bisher angenommen. In Fragen des Verbraucherschutz und der geplanten Schiedsgerichte liegen die Verhandlungspartner weiter auseinander als gedacht und laut den Papieren zeigen sich die Amerikaner alles andere als kompromissbereit.

Während Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündet hat, dass die geleakten Papiere nichts ändern, haben sich viele Politikerinnen und Politiker auf Bundes- sowie EU-Ebene kritisch geäußert. Die EU-Kommission zweifelt laut Medieninformationen an erfolgreichen Verhandlungen. Auch der zivile Protest nimmt weiter zu. Die Ablehnung in der Bevölkerung steigt.

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AfD-Parteitag und seine Nachwirkungen (Spiegel)

Die Partei „Alternative für Deutschland“, kurz AfD hat sich vergangene Woche auf ihrem Parteitag in Stuttgart ein Grundsatzprogramm gegeben. Minarette werden darin ebenso verboten wie Gender-Forschung und dem Islam wird abgesprochen, zu Deutschland zu gehören. Dabei sind die Einzelheiten des Programms im Vergleich zu den radikalen Äußerungen der Parteimitglieder noch harmlos.

Politikerinnen und Politiker der CDU, SPD, Grüne, Linken sowie berühmte Persönlichkeiten zeigten sich im Anschluss an den Parteitag bestürzt und kritisierten die AfD stark. Die Kulturpresseschau des Deutschlandradios hat die einschlägigsten Reaktionen der Feuilleton-Landschaft zusammengefasst: hier

Parteichefin Frauke Petry will kommenden Freitag im Hofbräuhaus in München auftreten. Wirt Ricky Steinberg hat den Parteimitgliedern nun aber eine Absage erteilt und führt Sicherheitsbedenken an. Bei ihrem Auftritt bei Anne Will am Sonntagabend musste Petry bei vielen Sachfragen passen – ihre Argumente hielten den Fakten oft nicht stand. Mit der AfD zu reden scheint die Partei mehr zu entzaubern als zu schweigen.
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Therapie mit Gras wird einfacher (Tagesschau)
Für Schwerkranke könnte es in Zukunft einfacher sein, an Cannabis zu gelangen. Das Kabinett hat Mitte vergangener Woche einem Gesetzesentwurf zugestimmt, nachdem Krankenkassen die Kosten für die Droge unter bestimmten Umständen übernehmen. Der Anbau soll dafür stark überwacht werden.

Das Gesetz bedeutet noch lange keine Legalisierung von Cannabis. Doch wenn es spätestens 2017 in Kraft tritt, wird die Droge in Therapien vermutlich häufiger verwendet. Die Akzeptanz könnte so steigen. Bisher können Schwerkranke Cannabis in der Apotheke erhalten, müssen die Kosten aber selbst übernehmen.
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Von: Finja Seroka – (Almanya Bülteni)