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 30/08/2016

Moschee in Parchim zugemauert

In der Nacht zum vergangenen Freitag wurde in Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) der Eingang einer Gebetsstätte zugemauert. An den Gasbetonsteinen, aus denen die Mauer errichtet worden war, waren Zetteln mit fremdenfeindlichen Parolen angebracht.
Beim Eintreffen der Polizei war die ein Meter hohe Mauer bereits von Vereinsmitgliedern wieder eingerissen worden. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Sachbeschädigung ein. Ferner wird seitens des Verfassungsschutzes der Fall auf einen rechtsextremistischen Hintergrund hin überprüft.
In der kleinen Gebetsstätte, ursprünglich ein Trafohäuschen, welches in eine kleine umfunktioniert wurde, ist die Stimmung aufgrund der zunehmenden Fremdenfeindlichkeit in Parchim, 45 km von Schwerin entfernt, gedrückt. Denn es ist nicht der erste Fall von Übergriffen oder offenen Hetze gegen Ausländer – und vor allem Flüchtlingen. Dem kann Hanka Gatter vom „Netzwerk für Flüchtlinge in Parchim“ nur beipflichten und unterstreicht die Entwicklung, dass sich die Stimmung vor allem in den letzten Monaten gegen Fremde gewendet habe.
Angesichts der Tatsache, dass in Mecklenburg-Vorpommern in Kürze ein neuer Landtag gewählt wird, ist die Lage gespannter denn je. Die Situation habe sich insbesondere nach einem Aktionstag für Flüchtlinge verschärft, so Gatter.

Von: (Almanya Bülteni) – Düsseldorf
Foto: (AA) Anadolu Presse Agentur