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 16/05/2016

Mehrheit findet Deutschland ungerecht

Mehrheit findet Deutschland ungerecht

Die Schere zwischen Arm und Reich wächst – zu diesem Ergebnis kommt zum Beispiel einer Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Denn in Deutschland seien Einkommen und Vermögen immer ungleicher verteilt. Nun zeigt eine Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung: Auch die gefühlte Ungleichheit nimmt zu. So stimmen 82 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass die Ungleichheit mittlerweile zu groß sei. Unter ihnen sind auch viele Besserverdiener. Drei Viertel sind außerdem der Meinung, dass eine große soziale Ungleichheit der wirtschaftlichen Entwicklung schadet.

Das Thema spielt in der Bevölkerung unbestritten eine große Rolle. Traditionell gehört es zum Repertoire der Sozialdemokraten. Doch mit der Agenda 2010 hat die Partei auch einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit auf diesem Gebiet eingebüßt. Parteichef Sigmar Gabriel will das nun ändern. Gerechtigkeit soll eines der großen Wahlkampfthemen werden. Anfang vergangener Woche hat Gabriel darüber mit Susanne Neumann, einer Putzfrau aus Gelsenkirchen, diskutiert. Neumann war zuvor bei Anne Will aufgetreten und beklagte nun erneut die prekären Beschäftigungsverhältnisse und die kleine Rente, die sie trotz lebenslanger harter Arbeit erhalten würde. Gabriel versuchte ihr zu versichern, dass die SPD das ja ändern wolle, die Union sich aber bisher sträube. Mit ihrer Antwort „Warum bleibt ihr dann bei den Schwarzen?“ hatte Neumann die Lacher auf ihrer Seite.
 

Von: Finja Seroka – (Almanya Bülteni)