Pressespiegel KW 35-2012

In einer Rückblende hat
Selina Marx die wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.Grünen-Kandidaten durch Urwahl (Spiegel)
Die Partei 'Die Grünen' hat auf einer Abstimmung in Berlin beschlossen ihren Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2013 von der Parteibasis wählen zu lassen. Bisher kandidieren für diesen Posten die beiden Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Jürgen Trittin sowie Parteichefin Claudia Roth und Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckhard. Es ist das erste Mal in Deutschland, dass eine Partei ihren Spitzenkandidaten über eine Urwahl bestimmt. Zwischen 90.000 und 100.000 Euro wird diese die Partei kosten. Wochenlang werden die Kandidaten durch die Landesverbände ziehen und sich vor den knapp 60.000 Mitgliedern präsentieren, bis am 30. Oktober abgestimmt wird.
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Altkanzler Kohl bekommt Briefmarke (Süddeutsche)
Der ehemalige CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl bekommt seine eigene Briefmarke. Dieser Schritt ist in Deutschland unüblich, denn normalerweise erhalten nur Bundespräsidenten eine Briefmarke zu Lebenszeiten. Die Briefmarke ist eine Sondermarke mit einem Wert von 55 Cent. Darauf steht: 'Helmut Kohl - Kanzler der Einheit - Ehrenbürger Europas'. Gestaltet hat sie der 75-jährige Coordt von Mannstein, der 16 Jahre lang die Wahlkämpfe Kohls betreut hat.
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Ärzte bekommen mehr Geld (Zeit)
Nach einer langen Verhandlung haben sich die Krankenkassen und die Ärzte auf eine Honorarerhöhung von rund 270 Millionen Euro für 2013 geeinigt. Dies bedeutet, dass Mediziner rund 1800 Euro mehr bekommen. Die Einigung ist ein Kompromiss, denn der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen hatte eigentlich eine Kürzung des Budgets um 2,2, Milliarden Euro gefordert. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hingegen wollte eine Anhebung der Zuweisungen um 3,5 Milliarden Euro durchsetzen.
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Schauspielerin Idil Baydar spaltet die Gesellschaft (Welt)
Ganz Deutschland diskutiert derzeit über die türkischstämmige Schauspielerin Idil Baydar und ihre fiktive Figur 'Jilet Ayse', die in einem türkisch-deutschen Slang in YouTube-Videos über gesellschaftliche Themen und besonders Deutschland lästert. Viele finden sie witzig, andere kritisieren sie. Baydar selbst fühlt sich in Berlin oft doppelt diskriminiert: Einerseits von anderen Türken, weil sie nicht akzeptieren, dass sie nur wenig türkisch spricht und andererseits von den Deutschen, weil die ihr bei der Jobsuche nichts zutrauen. In ihrer Wut entwickelte sie die Rolle der 'Jilet Ayse' und tobt sich nun mit Sozialsatire aus.
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Lufthansa-Streik sorgt für Chaos an deutschen Flughäfen (FAZ)
Mit einem mehrstündigen Streik am Frankfurter Flughafen haben am Freitag die Streiks der Lufthansa begonnen. Von 5 bis 13 Uhr legten dort die Stewards und Stewardessen ihre Arbeit nieder. Die Airline musste deshalb rund ein Viertel ihrer nationalen und europäischen Flüge absagen. Dies löste am gesamten Flughafen kurzzeitig Chaos aus. Der Flughafenbetreiber musste für gut 90 Minuten alle Starts von einem deutschen oder einem europäischen Flughafen mit Zielort Frankfurt stoppen, da es nicht mehr genügend Parkpositionen gab. Auch am Samstag strich Lufthansa 18 Flüge.
Die Mehrheit der Arbeitnehmer von Lufthansa ist in der Gewerkschaft UFO organisiert, die bereits seit 13 Monaten mit Lufthansa verhandelt. Neben 5 Prozent höherem Lohn, nach drei Jahren mit Nullrunden, fordert UFO unter anderem das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs. Lufthansa plant hingegen mittelfristige Einsparungen bei den Personalkosten und will dafür unter anderem die Beförderungsstufen strecken. Das Unternehmen wies die Darstellung der Gewerkschaft allerdings zurück, dass rund 2000 Flugbegleiter in die geplante interne Billigfluglinie mit schlechteren Tarifbedingungen verlagert werden sollten. Mindestens 800 der vorgesehenen Kräfte kämen von der Tochtergesellschaft Germanwings, in der vergleichbare Tarifbedingungen bereits gelten. Die Streiks richten bei dem Unternehmen vermutlich einen Millionenschaden an. Bisher hat Lufthansa aber nur eine Lohnerhöhung von 3,5 Prozent angeboten. Deshalb werden die Streiks am Dienstag fortgesetzt.
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Von: Selina Marx* - (Almanya Bülteni)
*= Freie Journalistin – (Stippendiatin der Journalisten-Akademie der Konrad-Adenauer Stiftung)