Pressespiegel KW 2-2014

In einer Rückblende hat Selina Marx die wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.
Debatte um Zuwanderung (Spiegel)Die CSU hat mit ihrer Warnung 'Wer betrügt, der fliegt' über eine mögliche Armutszuwanderung aus den osteuropäischen Ländern eine große Debatte in Gang gesetzt. Hintergrund ist, dass Bulgaren und Rumänen seit dem 1. Januar 2014 keine Erlaubnis mehr brauchen, wenn sie in Deutschland arbeiten wollen. Nun wird geprüft, ob Arbeitnehmer aus der EU deutsche Sozialleistungen missbrauchen. Bereits nächste Woche trifft sich der Ausschuss zum ersten Mal. Ergebnisse sollen bis spätestens Juni vorliegen. Bisher steht nur fest, dass die Einwohnerzahl Deutschlands im dritten Jahr in Folge gestiegen ist und das die meisten Zuwanderer derzeit aus Polen stammen. Die Thüringer-CDU geht trotzdem einen Schritt weiter und fordert einen Beitrittsstopp für die EU. Dies liegt unter anderem auch daran, dass die EU-Kommission gefordert hat, dass Zuwanderer in Deutschland Hartz IV erhalten sollen. Die deutschen Bürger stehen dem Thema, laut einer ARD-Umfrage, kritisch gegenüber. 70 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Zuwanderer aus EU-Ländern, die in Deutschland keine Arbeit suchen, das Land wieder verlassen müssen. 68 Prozent sehen aber einen Vorteil in den qualifizierten Arbeitskräften.
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Neue Homosexualitätsdebatte in Deutschland (Zeit)
Thomas Hitzelsperger hat sich als erster deutscher Fußballer zu seiner Homosexualität bekannt. Hitzlsperger spielte in der Jugend für den FC Bayern München, 2000 wechselte er zum englischen Premier-League-Verein Aston Villa. Danach war er Kapitän des VfB Stuttgart, spielte für den VfL Wolfsburg und kehrte 2012 in die Premier League zum FC Everton zurück. Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt er insgesamt 52 Spiele.
Die Bundesregierung sowie Politiker aus der Opposition hat das Coming-Out des Fußballers begrüßt. Auch der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach, sagte Hitzelsperger seine Unterstützung zu.
Baden-Württemberg wollte das Thema sogar im Schulunterricht verankern und mit den Schülern unter dem Aspekt der Toleranz und Akzeptanz sexueller Vielfalt diskutierten. Damit stieß die rot-grüne Regierung aber auf Widerstand bei einigen Bürgern, die eine Online-Petition gegen den Vorschlag starteten, und der Kirche. Welche Seite sich am Ende durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Die Debatte um Homosexualität und den richtigen Umgang damit wird sicherlich weitergehen.
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Lohnvereinbarung für Fleischer (FAZ)
Nach einem jahrelangen Streit haben sich die Gewerkschaft und Arbeitgebervertreter der deutschen Fleischindustrie auf eine branchenweiten Tarifvertrag für die rund 80.000 Beschäftigten verständigt. Die Vereinbarung sieht die Einführung eines verbindlichen Mindestlohnes von 7,75 Euro pro Stunde zum 1. Juli 2014 vor, der dann bis Dezember 2016 in drei Stufen auf 8,75 Euro steigen soll. Hintergrund ist die Vorgabe einer gesetzliche Untergrenze von 8,50 Euro, die im Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde und von Januar 2015 an greifen soll. Dann dürfen aber für eine Frist von zwei Jahren Tarifverträgen noch unterschritten werden.
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Weltbild-Verlag meldet Insolvenz an (Süddeutsche)
Mit dem katholischen Weltbild-Verlag hat einer der größten deutschen Bücherverlage Insolvenz angemeldet. Die katholischen Gesellschafter - zwölf deutsche Bistümer, die Katholische Soldatenseelsorge und der Verband der Diözesen Deutschlands – haben beschlossen kein neues Geld mehr für den Verlag bereitzustellen.
Weltbild mit Sitz in Augsburg ist eines der größten Medienhandelsunternehmen Europas. Zuletzt beschäftigte es 6800 Mitarbeiter und machte einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro. Das Unternehmen unterhält 400 Filialen, einen Katalogversand und einen Onlineshop. Viele Mitarbeiter bangen nun um ihren Job.
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Von: Selina Marx* - (Almanya Bülteni)
* = Freie Journalistin - (Stipendiatin der Journalisten-Akademie der Konrad-Adenauer Stiftung)