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 24/03/2014

Grenzgänger zwischen den Kulturen – und das ohne Visum

Grenzgänger zwischen den Kulturen – und das ohne Visum

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Nicht nur im Rahmen der Koalitionsverhandlungen nahmen die Diskussionen um dieZulässigkeit der doppelten Staatsbürgerschaft im gesellschaftlichen Diskurs eine besondere Rolle ein. Dabei geht es um Ideen von Staatsbürgerschaft und Einbürgerung als ethnische und politische Grenzziehung, um das Verhältnis zu dauerhaft im Land lebenden Menschen anderer Herkunft und deren Einbindung in das Gesellschaftssystem – also technische und praktische Erwägungen. Manch einer sieht gar Loyalitätskonflikte bei Menschen mit der doppelten Staatsbürgerschaft – wie immer sich das auch manifestieren mag.

Was jedoch die politischen Diskutanten der ablehnenden Fraktion nicht in ihr Kalkül beziehen, ist die Tatsache, dass die betroffenen, d.h. diejenigen die sich eine doppelte Staatsbürgerschaft wünschen, inzwischen in Deutschland verwurzelt sind. Dies mag lange gedauert haben, ist jedoch geschehen. Die Verwurzelung kam nicht über Nacht, sondern war ein innerer Prozess, ein Einlassen auf die andere Kultur. Aber immer wieder auch ein Abgrenzen dieser gegenüber. Schließlich ist man entweder als Mensch mit einer spezifischen, auch kulturell geprägten, Biographie in ein anderes Land gekommen oder man ist ein in eine andere Kultur hineingeborenes Kind. Ein Kind das aber auch die Kultur der immigrierten Eltern mitbekommen hat. So oder so, man lebt zwischen und mit zwei Kulturen, Bindungen und Brüchen zwischen diesen. Auch wenn sich diese Tatsache auf dem Papier durch eine doppelte Staatsbürgerschaft nicht manifestiert, ist man mental schon im Besitz dieser.

Allein ein Urlaub im Herkunftsland der Eltern, das mitunter als Heimat gesehen wird, verdeutlicht das Leben zwischen und mit zwei Kulturen. Das ambivalente wird in kürzester Zeit deutlich. Noch offensichtlicher stellt sich die Situation für diejenigen dar, die in diesen Ländern in das Berufsleben einsteigen. Denn im Berufsleben wird man zum Teil der Gesellschaft und Kultur. Und als Grenzgänger zwischen den Kulturen erlebt man das Leben zwischen und mit zwei Kulturen und sieht, dass man facettenreicher, interessanter und aufgeschlossener ist als die anderen. Eine Erfahrung, mittels derer man seinen kulturellen Reichtum zu schätzen lernt.
 

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Von: (Almanya Bülteni) – Düsseldorf / İstanbul

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