Chaos an deutschen Flughäfen

Mit einem mehrstündigen Streik am Frankfurter Flughafen haben am Freitag die Streiks der Lufthansa begonnen. Von 5 bis 13 Uhr legten dort die Stewards und Stewardessen ihre Arbeit nieder. Die Airline musste deshalb rund ein Viertel ihrer nationalen und europäischen Flüge absagen. Dies löste am gesamten Flughafen kurzzeitig Chaos aus. Der Flughafenbetreiber musste für gut 90 Minuten alle Starts von einem deutschen oder einem europäischen Flughafen mit Zielort Frankfurt stoppen, da es nicht mehr genügend Parkpositionen gab. Auch am Samstag strich Lufthansa 18 Flüge.
Die Mehrheit der Arbeitnehmer von Lufthansa ist in der Gewerkschaft UFO organisiert, die bereits seit 13 Monaten mit Lufthansa verhandelt. Neben 5 Prozent höherem Lohn nach drei Jahren mit Nullrunden, fordert UFO unter anderem das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs. Lufthansa plant hingegen mittelfristige Einsparungen bei den Personalkosten und will dafür unter anderem die Beförderungsstufen strecken. Das Unternehmen wies die Darstellung der Gewerkschaft allerdings zurück, dass rund 2000 Flugbegleiter in die geplante interne Billigfluglinie mit schlechteren Tarifbedingungen verlagert werden sollten. Mindestens 800 der vorgesehenen Kräfte kämen von der Tochtergesellschaft Germanwings, in der vergleichbare Tarifbedingungen bereits gelten. Die Streiks richten bei dem Unternehmen vermutlich einen Millionenschaden an. Bisher hat Lufthansa aber nur eine Lohnerhöhung von 3,5 Prozent angeboten. Deshalb werden die Streiks am Dienstag fortgesetzt.
Von: Selina Marx (Almanya Bülteni)