Bundesregierung bestellt türkischen Botschafter ein

Eine gute Woche ist es her, dass der türkische Ministerpräsident Erdoğan das Wort an seine Anhänger in der Lanxess-Arena in Köln gerichtet hat. Der Besuch hält Deutschland weiter in Atem. Denn Erdoğan bezeichnete den Grünen-Politiker Cem Özdemir als einen 'angeblichen Türken'. Er wolle den in Baden-Württemberg aufgewachsenen Deutsch-Türken nicht mehr in seinem Land sehen. Özdemir hatte Erdoğans Auftritt in Köln im Vorfeld kritisiert und den türkischen Ministerpräsident gewarnt, Konflikte aus der Türkei nach Deutschland zu tragen und in der Lanxess-Arena die Werbetrommel für die Präsidentschaftswahlen im August zu drehen.
Die Bundesregierung rügte Erdoğans Angriff auf Özdemir umgehend und bestellte den türkischen Botschafter ins Auswärtige Amt ein. Laut der Zeitung 'Die Welt' redete der Politische Direktor des Auswärtigen Amtes am Mittwochabend mit dem türkischen Botschafter Hüseyin Avni Karslıoğlu. Die offizielle Stellungnahme des Auswärtigen Amtes lautete: 'Diese Art der öffentlichen Kritik an einem wichtigen deutschen Politiker, der sich immer für ein gutes deutsch-türkisches Verhältnis eingesetzt hat - im Übrigen auch im Vorfeld des Besuchs von Ministerpräsident Erdoğan - ist nicht förderlich für die deutsch-türkischen Beziehungen'
Von: Finja Seroka – (Almanya Bülteni)