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 10/11/2011

Qualifikationsstruktur der Migranten

Jobaktiv 2011

Die Messe Jobaktiv der Bundesagentur für Arbeit ist vorbei. Über 8500 Menschen haben sie besucht. Was hat die Messe von ihren Zielen erreicht? Die Redakteurin

Hülya Sancak hat mit der Pressesprecherin der Bundesagentur für Arbeit Aneta Schikora, ein Interview geführt.

Was hat man mit der JOBAKTIV messe gezielt?
Aneta Schikora: Im Jahr 2009 wiesen nahezu 20% der Gesamtbevölkerung Deutschlands einen Migrationshintergrund auf. Das sind 16 Millionen Menschen. Noch immer ist die Bildungs- und Qualifikationsstruktur dieser Menschen ungünstiger als bei Menschen ohne Zuwanderungsgeschichte. Sie arbeiten häufig in Berufen mit geringem Anforderungs- und Qualifikationsniveau – Gründe hierfür sind unter anderem eine geringe Schulbildung, eine mangelnde Erstausbildung, weniger Weiterbildung oder die Nicht-Anerkennung von Abschlüsse.

Das heißt: Menschen mit Migrationshintergrund sind häufiger von Arbeitslosigkeit und Hilfsbedürftigkeit betroffen als deutschstämmige Einwohner.
Im Blick auf diese Fakten entstand eine gemeinsame Initiative der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Bundesagentur für Arbeit zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Menschen für Migrationshintergrund. Teil dieser Initiative ist die Messe Jobaktiv der Bundesagentur für Arbeit.
Ziel der Jobaktiv Messe ist es, die Menschen mit Migrationshintergrund besser in den Arbeitsmarkt und damit in die Gesellschaft zu integrieren, sie mit Arbeitgebern (Privatwirtschaft und öffentlicher Dienst) zusammenzubringen, sie breit und umfangreich über Unterstützungsmöglichkeiten und Angebote zu informieren und ihnen Themen zu bieten, die für sie besonders interessant und wichtig sind, zum Beispiel 'Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen.'
Die Jobaktiv ist dabei auch als Kommunikationsplattform für Arbeitgeber, Arbeitsuchende, Jugendliche und weitere Akteure zum Thema 'Integration' konzipiert.

Jobaktiv 2011Jobaktiv 2011
Welche Zielgruppe wollte man mit der Messe erreichen?
Schikora: Unsere Zielgruppe waren Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die in Deutschland leben. Dabei haben wir am ersten Tag der Messe vor allem Jugendliche und ihre Eltern angesprochen, am zweiten Messetag vor allem Angebote und Informationen für Erwachsene bereitgestellt und am dritten Tag der Jobaktiv Ruhrgebiet Akademiker und angehende Hochschulabsolventen mit und ohne Migrationshintergrund angesprochen.

Haben Sie die Zielgruppe erreicht?
Schikora:
Wir haben alle Zielgruppen breit erreicht, was uns sehr freut. Wir haben sowohl die Besucherinnen und Besucher als auch die Arbeitgeber an allen Messetagen zu ihren Eindrücken befragt – die ersten Ergebnisse zeigen, dass sich vor allem die Besucherinnen und Besucher vom Programm, vom Ambiente, von den unterschiedlichen Arbeitgebern und von den Informationen, die sie auf der Messe gefunden haben, angesprochen gefühlt haben.

Wie war die Resonanz?
Schikora:
Die Resonanz war sehr hoch. Insgesamt haben fast 8.500 Menschen die Messe besucht. Dies ist umso positiver zu bewerten, als das sie in den Herbstferien in NRW stattgefunden hat, wo viele Menschen z.B. auch im Urlaub sind. Es war die bisher erfolgreichste Jobaktiv-Messe – und die größte Veranstaltung der Bundesagentur für Arbeit in Nordrhein-Westfalen.

Interview : Hülya Sancak