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 23/03/2015

Tausende protestieren gegen Banken

Tausende protestieren gegen Banken

Rund 17.000 Menschen protestierten am vergangenen Mittwoch während der Eröffnung des neuen Gebäudes der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main. Zu den Demonstrationen gegen die EZB und ihre Sparpolitik hatte das kapitalismuskritische Bündnis „Blockupy“ aufgerufen, zu dem unter anderem Gewerkschaften und Parteien zählen.
Begleitet wurden die Proteste von gewaltsamen Ausschreitungen, von deren Härte sich sowohl Veranstalter als auch Polizei überrascht zeigten. Am Morgen setzten Demonstranten einige Polizeifahrzeuge in Brand und attackierten eine Wache in der Frankfurter Innenstadt. Tausende versuchten zudem, auf das Gelände der Notenbank vorzudringen. Am Ende des Tages war von 200 Verletzten die Rede, rund die Hälfte davon seien Polizisten gewesen.
Das Blockupy-Bündnis distanzierte sich von den gewaltbereiten Demonstranten, warf der Polizei aber eine eskalierende Haltung vor: Zur Überwachung der Demonstranten war Personal aus der gesamten Bundesrepublik angefordert worden, außerdem wurden mehrere Kilometer Stacheldraht verlegt.
In Frankfurt haben antikapitalistische Proteste und umstrittene Polizeieinsätze mittlerweile Tradition: Schon im Jahr 2012 hatte die Polizei gewaltsam eine Zeltstadt der Demonstranten geräumt. 2013 wurde ein Demonstrationszug mit mehreren Tausend Teilnehmern eingekesselt und stundenlang festgesetzt.

 

Von: Finja Seroka & Boris Ludwig – (Almanya Bülteni)