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 13/04/2015

Pressesspiegel KW 15-2015

In einer Rückblende haben Boris Ludwig und Finja Seroka die wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.

 

Morddrohungen nach Brand im Flüchtlingsheim (ZEIT)

Nach dem Feuer in einem geplanten Flüchtlingsheim in Tröglitz in Sachsen-Anhalt werden anscheinend Politiker von Rechtsradikalen bedroht. Der zuständige Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, steht nach mehreren Morddrohungen aus der rechten Szene unter Polizeischutz. Ulrich hatte nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf das noch unbewohnte Flüchtlingsheim gesagt, man werde trotzdem bis zu 40 Flüchtlinge in Tröglitz aufnehmen.
Der Landrat appellierte gleichzeitig an die Bundesregierung, den Städten und Gemeinden mehr Geld für die Flüchtlingsarbeit zuzuteilen. In seinem Landkreis hätten sich die Ausgaben für Flüchtlinge innerhalb eines Jahres verdreifacht. Das spiele rechten Stimmungsmachern in die Karten.
Unterdessen hat sich auch der deutsche Außenminister Frank Walter Steinmeier zu Wort gemeldet. Er warnte davor, dass in anderen Ländern sehr genau registriert würde, wenn in Deutschland Flüchtlingsheime brennen und sprach von einer „Schande“. Er forderte die Deutschen auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und nicht wegzuschauen.
 

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Neuer Streit um Bundeswehr-Waffe (Tagesschau)

Im Streit um das offenbar untaugliche Sturmgewehr G36 der Bundeswehr soll ein Ausschuss prüfen, ob es in der Armee Anzeichen für unzureichende Prüfung beim Kauf von Waffensystemen gibt.
Laut Berichten aus dem Verteidigungsministerium erhitzt sich das Gewehr bei Benutzung zu stark und trifft dann weniger präzise.
Bereits seit einigen Monaten streitet sich das Verteidigungsministerium mit dem Hersteller der Waffe, der Firma Heckler & Koch. Es geht in dem Streit nicht nur um mögliche Fehler an der Waffe, sondern auch um die Frage, ob bisher bereits Soldaten durch die schlecht funktionierenden Gewehre zu Schaden gekommen sind. Diese Soldaten oder ihre Familien könnten dann womöglich auf Schadenersatz klagen.
Die Umrüstung der Bundeswehr auf G36-Gewehre hat bisher rund 200 Millionen Euro gekostet. Den Kauf weiterer Gewehre hat das Verteidigungsministerium aber zunächst gestoppt.
 

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Griechenland fordert knapp 300 Milliarden Euro (Bayerischer Rundfunk)

Ein Ausschuss des Athener Parlaments ist sich sicher: Griechenland hat Anspruch auf Reparationszahlungen in Höhe von 278.700.000.000 Euro für Schäden, die Deutschland dem Staat während des zweiten Weltkriegs zugefügt hatte. Eine Studie war zuvor sogar zu einer noch höheren Summe gekommen. Jetzt prüfen der Parlamentsausschuss und der Oberste Gerichtshof, in welcher Form diese Forderungen erhoben werden können.

In der Bundesrepublik sieht die Regierung die Situation ganz anders: Die Kriegsschulden seien mit einem Abkommen 1960 ad acta gelegt worden. Experten streiten darüber, ob die Forderungen legitim sind. Entschieden, so scheint es, ist noch nichts.

 

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Kitas bleiben zu (Rheinische Post)

Die Gewerkschaft Verdi kämpft weiter für eine bessere Bezahlung für die sozialen Berufe. Deshalb bleiben in einigen Städten auch in der kommenden Woche manche Kitas geschlossen. Die bundesweit über 200.000 Beschäftigten sollen eine Gehaltserhöhung von rund zehn Prozent erhalten. Die kommunalen Arbeitgeberverbände lehnen das bisher ab.

Verschiedene Medien haben die Warnstreiks kommentiert und informieren über die Rechte der Eltern.

 

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Wurst sei die Zigarette von morgen (Spiegel)

Rügenwalder Mühle steht vor allem für eins: Wurst. Das will der Firmenchef in Zukunft ändern und stattdessen auch vegetarischen Brotaufstrich anbieten. Denn Firmenchef Christian Rauffus meint: „Die Wurst ist die Zigarette der Zukunft.“

Der Patriarch setzt die Produktänderung durch; die Idee aber stammt vom Marketingchef Godo Röben. Wenn Rauffus von der neuen Firmenstrategie spricht, sagt er auch, dass die Zivilisation am grenzenlosen Fleichkonsum zu Ende gehe und sein Unternehmen da nicht mit dran schuld sein soll. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Das Unternehmen selbst kann zufrieden sein, die Nachfrage auf dem Wurstmarkt jedoch geht zurück. Vegetarischen Brotaufstrich anzubieten ist da nur logisch.

 

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Von: Boris Ludwig und Finja Seroka – (Almanya Bülteni)