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 24/08/2015

Pressespiegel KW 35-2015

Pressespiegel KW 35-2015

In einer Rückblende haben Finja Seroka und Boris Ludwig die wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.

Neue Hilfen für Griechenland (Tagesschau, ZEIT)
Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben Anfang der Woche für neue Griechenland-Hilfen gestimmt. 453 der Parlamentarier folgten damit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), während 113 von ihnen sich dagegen aussprach. Die Hälfte der Abgeordneten, die ein weiteres Hilfspaket für Griechenland ablehnten, kam dabei aus der Union. Allerdings war der Anteil der „Nein“-Sager aus der CDU bei vorherigen Abstimmungen zur Zukunft Griechenlands deutlich höher gewesen.

Damit konnte Griechenland ein erster Teil der Summe, 26 Milliarden Euro, ausgezahlt werden. Insgesamt umfassen die Finanzhilfen bis zu 86 Milliarden Euro. Im Gegenzug soll die griechische Regierung den Staat umfassend reformieren. Abgeordnete der Linkspartei kritisierten den Kurs der deutschen Bundesregierung und der Eurogruppe: So könne Griechenland die dringend notwendigen Investitionen in die Bildung- oder Solarindustrie seien so unmöglich.

Für den 20. September sind in Griechenland Neuwahlen angesetzt.
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Egon Bahr ist tot (Spiegel)
Der Architekt der Ostpolitik, Egon Bahr, ist mit 93 Jahren gestorben. Der SPD-Politiker wird häufig in einem Atemzug mit dem einstigen Bundeskanzler Willy Brandt genannt. In deutschen Medien erschienen im Laufe der Woche ausführliche und zum Teil auch sehr emotionale Nachrufe. Bahr ist vor allem für seine Bemühungen bekannt das Verhältnis zur DDR zu verbessern. Auch setzte er sich gegenüber Moskau und Warschau für einen Gewaltverzicht ein. Im Laufe seiner Karriere war Bahr Bundesminister für besondere Aufgaben, Staatsminister im Bundeskanzleramt und Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

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Krawalle in Heidenau (Süddeutsche Zeitung)
Am Freitagabend gingen in Heidenau, Sachsen, bis zu 1000 Menschen auf die Straße, um gegen eine Flüchtlingsunterkunft zu protestieren. Dabei kam es zu Ausschreitungen, 30 Polizisten wurden verletzt. Die Demonstranten gehörten zu einem großen Teil der rechtsextremen Partei NPD an. Sie warfen am Freitagabend Böller, Steine und Flaschen auf die Beamten – und das, bevor die Flüchtlinge überhaupt angekommen waren. Die Polizisten schienen mit den Demonstranten überfordert, sie konnten die Lage nur mühsam beruhigen und forderten Unterstützung an.

Kurz nach Mitternacht konnten die ersten Flüchtlinge die Unterkunft unter Polizeischutz beziehen. Auf den knapp 6.000 Quadratmetern sollen in dem ehemaligen Baumarkt bis zu 600 Flüchtlinge untergebracht werden.

Derzeit hält Deutschland die Flüchtlingsdebatte in Atem. Das Land scheint zerrissen in der Frage, wie es mit Asylsuchenden umgehen soll.
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Vor 25 Jahren – ein Grundgesetz für alle (rbb-online)
Am 23. August 1990 beschloss das erste frei und demokratisch gewählte Parlament der DDR den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland. Mit dieser Entscheidung wurde in der Ost-Berliner Volkskammer der juristische Grundstein für die Wiedervereinigung beider Deutschlande gelegt.
Im Rohbau des Berliner Stadtschlosses, dem früheren Standort des Parlamentsgebäudes der DDR, fand zu diesem Anlass am Sonntag eine Festveranstaltung statt.
Der Beitritt zur Bundesrepublik war damals durchaus umstritten. Da die Grenzen damals ohnehin schon geöffnet waren, hatten viele Parlamentarier einen langsameren formellen Beitritt mit größeren Wirtschaftshilfen und Volksabstimmungen gefordert. Der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, sprach dennoch von einem richtigen Schritt: „Wir standen vor der Aufgabe, die Freiheit verantwortungsbewusst zu nutzen.“
Interview mit Werner Schulz, Bürgerrechtler, der als Abgeordneter gegen den Beitritt stimmte: hier

 

Mann stirbt an Zucchini-Auflauf (Süddeutsche Zeitung)
In Heidenheim ist in der vergangenen Woche ein Rentner offenbar am Verzehr giftiger Zucchini gestorben. Experten eines Stuttgarter Labors fanden in einer Probe des Gemüses den Giftstoff Cucurbitacin.
Das Gift wurde eigentlich aus Kürbispflanzen, zu denen auch Zucchini und Gurken gehören, herausgezüchtet. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Rückmutationen in der Pflanze kommen. Werden Zucchinisamen über mehrere Pflanzengenerationen selbst vermehrt, können sich beispielsweise giftige Wildkürbisse einkreuzen.
Cucurbitacin lässt die Frucht sowohl roh als auch gekocht sehr bitter schmecken. Bittere Kürbisse und Zucchini sollten deshalb entsorgt werden.
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Alfa-Partei gründet ersten Landesverband (WELT)
Bernd Lucke hat mit seinen Anhängern den ersten Landesverband der Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa) in Baden-Württemberg gegründet. Lucke war aus der Alternative für Deutschland (AfD) ausgetreten, nachdem er die Kampfabstimmung um den Parteivorsitz gegen Frauke Petry verlor. 100 Mitglieder und 40 Gäste waren in Stuttgart vor Ort, als die Parteimitglieder versuchten, sich thematisch von der AfD abzugrenzen und versprachen, nicht gegen Ausländer zu polemisieren.

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Von: Boris Ludwig und Finja Seroka – (Almanya Bülteni)