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 06/04/2015

Pressespiegel KW 14-2015

Pressespiegel KW 14-2015

In einer Rückblende haben Boris Ludwig und Finja Seroka die wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.

Osterpost verspätet (Tagesspiegel)
Mitte der Woche haben tausende Angestellte der Deutschen Post gestreikt – und deshalb Briefe und Päckchen liegen gelassen. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten am Mittwoch und Donnerstag dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Das Unternehmen sprach am Donnerstag von 5.000 Streikenden, Verdi von 10.000. Betroffen waren insgesamt etwa 4,8 Millionen Briefe und 240.000 Pakete, also rund zehn Prozent der Sendungen. Bis Samstag sollten diese spätestens ausgeliefert sein.
Am 14. April ist der nächste Verhandlungstag der Vertreter der Gewerkschaft und des Unternehmens. Bis dahin soll es keine Warnstreiks mehr geben. Verdi will, dass die Arbeitszeit für die Tarifkräfte von 38,5 auf 36 Stunden pro Woche gekürzt wird – bei vollem Lohnausgleich. Außerdem protestiert sie gegen den Plan der Post, Paketzusteller in Regionalgesellschaften auszulagern.

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Fracking in Deutschland erlaubt (Süddeutsche Zeitung)
Die Bundesregierung hat eine Regelung zum Fracking in Deutschland gefunden.
Die Minister einigten sich darauf, Fracking nur in Tiefen unter 3000 Meter zuzulassen. So soll verhindert werden, dass das Grundwasser nicht mit Fracking-Flüssigkeit in Kontakt kommt. Allerdings soll es Ausnahmen geben: Für Probebohrungen darf auch oberhalb dieser Grenze gefrackt werden.
Komplett verbieten wollen die Minister das Fracking in Naturschutzgebieten und in der Nähe von Gewässern, aus denen Trinkwasser entnommen wird.
Kritiker werfen der Regierung vor, dass die erlaubten Ausnahmen es Energiekonzernen ermöglichen, doch noch gewinnbringend und oberhalb von 3000 Metern Tiefe bohren und Gas zu fördern.
Fracking ist eine umstrittene Technologie zur Erdgasgewinnung. Dabei wird mit Hilfe von Wasser, Sand und Chemikalien Gas gewonnen, das fest im Gestein gebunden ist. In Amerika hat die Technologie die Energiepreise dramatisch fallen lassen. Zahlreiche Europäische Länder erhoffen sich nun mit Hilfe der Technologie mehr Unabhängigkeit vom russischen Erdgas. In Deutschland gibt es jedoch zahlreiche Bedenken, dass Fracking die Umwelt verschmutzen könnte. Um das Gas aus dem Gestein zu waschen, müssen täglich Millionen Liter Wasser mit Tonnen von Chemikalien in die Erde gepumpt werden. Dieses Wasser kann anschließend nicht vollständig aus der Erde zurückgepumpt werden. Auch die Entsorgung des Schmutzwassers ist bisher ungeklärt.
Eine ausführliche Übersicht zu den nun beschlossenen Fracking-Regeln mit weiteren

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Orkan fordert Menschenleben (Spiegel)
Sturmtief Niklas hat in der verganenen Woche in Deutschland, Österreich und der Schweiz elf Menschenleben gefordert und Schäden in Millionenhöhe verursacht. In vielen Teilen Deutschlands wurde für Stunden der gesamte Zugverkehr eingestellt, viele Autobahnen mussten wegen Unfällen gesperrt werden. An zahlreichen Flughäfen fielen Flüge aus. Sturmböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 192 km/h.
Laut Meinung von Wetterexperten sei der Sturm beinahe so stark gewesen wie der Orkan „Kyrill“ im Jahr 2007. Damals waren in Deutschland Schäden in einer Höhe von drei Milliarden Euro entstanden.
Wie viel Schaden Sturmtief Niklas nun angerichtet hat, kann bisher noch nicht abgeschätzt werden.
Die Behörden warnen weiterhin davor, sich in Wäldern und unter Bäumen aufzuhalten. Umgeknickte Äste könnten herabfallen und stellen auch nach dem Sturm eine Gefahr dar.

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Kaisers bleibt Kaisers (Handelsblatt)
Das Kartellamt hat der Supermarktkette Edeka die Übernahme des Konkurrenten Kaisers/Tengelmann verboten. Damit will das Kartellamt die Kunden schützen. Edeka sei an vielen Orten in Deutschland die am häufigsten vertretene Supermarktkette. Falle jetzt auch noch Kaisers/Tengelmann als Konkurrent weg, hätten viele Kunden keine Wahl mehr, in anderen Märkten zu kaufen.
Unklar ist, wie es nun mit den Supermärkten der Kaisers/Tengelmann-Kette weitergeht. Das Unternehmen hatte die Märkte an Edeka verkaufen wollen, da sie nicht mehr gewinnbringend zu betreiben seien. Ob nun Filialen geschlossen werden oder sich ein anderer Käufer findet, ist derzeit unklar.

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Neues zum Germanwings-Absturz (FAZ)
Die Lufthansa wusste anscheinend von den psychischen Problemen des Co-Piloten Andreas Lubitz, der am 24. März den Germanwings-Flug 9525 in den französischen Alpen abstürzen ließ. Allerdings habe die Airline dieses Wissen nicht an das Luftfahrtbundesamt weitergegeben. Diese Behörde ist zuständig für die Vergabe von Fluglizenzen und kann in begründeten Fällen die Flugerlaubnis entziehen.
Unterdessen wurde in den französischen Alpen der zweite Flugschreiber der Germanwings-Maschine gefunden. Er bestätigt die These, dass Lubitz aktiv den Sinkflug eingeleitet hat und die Maschine vorsätzlich abstürzen ließ.
Außerdem wurde bekannt, dass sich der Co-Pilot in den Tagen vor dem Absturz im Internet über Selbstmord und Therapien von Depressionen informiert hatte.

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Von: Boris Ludwig & Finja Seroka – (Almanya Bülteni)