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 10/02/2015

Keine Annäherung mit Griechenland

Keine Annäherung mit Griechenland

Nach außen wirkten sie harmonisch, der deutsche und der griechische Finanzminister. Doch bei ihrem Treffen am Donnerstag in Berlin haben sich Wolfgang Schäuble und Giannis Varoufakis vor allem auf eins geeinigt: Sie sind sich einig, dass sie sich uneinig sind. „We agree to disagree“, war Schläubles Fazit.

Vor zwei Wochen gewann die linke Syriza-Partei die Parlamentswahl in Griechenland. Seitdem steht Europa Kopf. Denn Syriza-Spitzenpolitiker hatten im Wahlkampf versprochen, den Euro-Sparkurs abzubrechen und einen Schuldenschnitt zu erreichen. Genau darüber hat der griechische Finanzminister auch mit seinem deutschen Amtskollegen gesprochen. Doch Schäuble will von einer Kursänderung nichts wissen: Die Ursachen der Krise lägen in Griechenland. Varoufakis und andere Syriza-Ökonomen denken hingegen, dass die EU-Politik kleineren Mitgliedsstaaten schadet und zwangsläufig dazu führt, dass diese Schulden anhäufen – und schließlich vor der Staatspleite stehen, so wie Griechenland jetzt.

Bisher haben Syriza-Politiker in der Europäischen Union keine Unterstützer gefunden, auch nicht in den anderen krisengeplagten Mitgliedsstaaten Südeuropas. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Ende der Woche gedroht, die finanziellen Hilfen einzustellen.
 

Von: Boris Ludwig & Finja Seroka – (Almanya Bülteni)