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 15/06/2014

Festival der Vielfalt

Festival der Vielfalt

 

Zum zehnten Mal hat sich der Nagelbombenanschlag in Köln gejährt. Drei Tage lang gedachten die Kölner den Opfern – mit einem Fest der Vielfalt: Von über 30 Bühnen schallte Musik durch die Straßen; Filme liefen und es wurde vorgelesen. In den Hinterhöfen der Keupstraße setzten die Bewohner mit dem Fest 'Birlikte – Zusammenstehen' ein Zeichen gegen Rechts, bei dem auch berühmte Redner nicht fehlten. So sprach am Montag Bundespräsident Joachim Gauck bei einer Kundgebung vor 50.000 Menschen. Er erinnerte an den Terror, den die NSU verbreitet hatte und lobte die Feierlichkeiten in Köln. Mitgefühl und Solidarität von vielen stünden gegen den Hass der Wenigen.

Am 9. Juni 2004 wurden 22 Menschen in der Keupstraße schwer verletzt, als eine Nagelbombe explodierte. Lange Zeit schloss die Polizei einen rechtsextremen Hintergrund aus und suchte die Täter im Umfeld der Geschäftsstraße. Ihre Auffassung änderte sich erst Ende 2011, als klar wurde, dass die NSU-Teroristen Uwe Bönhardt und Uwe Mundlos auch für diesen Anschlag verantwortlich waren.

Für das Versagen der Behörden fand vor allem Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) deutliche Worte: 'Ich schäme mich dafür, dass der deutsche Staat es nicht geschafft hat über so viele Jahre, dafür zu sorgen, dass unbescholtene Bürgerinnen und Bürger besser geschützt wurden.' Simsek, die Tochter des ersten NSU-Opfers, eines Nürnberger Blumenhändlers, fand bewegende Worte.

Außerdem standen bei der Abschlusskundgebung Udo Lindenberg, Wolfgang Niedecken, und Peter Maffay auf der Bühne. Als Montagabend der Sturm einsetzte, musste das Fest vorzeitig beendet werden.


Von: Finja Seroka – (Almanya Bülteni)